Abfallverwertungsbilanzen
Studie/ Artikel | Jahr | Quelle/ Verfasser | Schlagworte/ Inhalt | Betrachtungsrahmen/ Hinweise | Ergebnissübersicht |
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thermische Verwertung |
Ökobilanz KS Verwertung in DE - Vergleich stoffliches Recycling mit thermischer Verwertung in einer MVA oder Zementwerk | 2015 | ITAD e.V., Thomas Kägi Carbotech AG, Zürich | ökologischer Vergleich der Verwertung von Kunststoff mittels stofflichen Recycling/ Entsorgung in deutscher MVA /Entsorgung im Zementwerk, Einfluss von Bedingungen des Recyclings auf ökologische Vorteilhaftigkeit, Gutschriftvergleich verschiedener Strommixe, Treibhausgaspotentiale der Verwertungsanlagen, Einfluss der Sammelquote, Energieaufwand | Ökobilanz nach ISO 14040, Betrachtung von Polyethylen (Annahme der Ergebnisse auch für Polypropylen gültig), funktionelle Einheit 1 t PE-Abfall, keine Berücksichtigung der Nutzungsphase des PE, Bezugsraum Deutschland, Bezugszeitraum 2013, Methode der ökologischen Knappheit 2013 | stoffl. Recycling besser als Verwertung in deutscher MVA, bei Sammelquote von 90% können 40% Umweltbelastungen eingespart werden, therm. Verwertung in Zementwerk schneidet besser ab als PE-Verwertung in deutscher MVA |
Stellenwert der Abfallverbrennung in Deutschland | 2008 | Umweltbundesamt | Umweltrelevanz der Abfallverbrennung, erreichbare Emissionswerte, Verbrennungsrückstände, Dioxinfreisetzung, Herausforderungen der Abfallverbrennung, Potenziale und Hemmnisse der thermischen Energienutzung | Bezugsdaten aus Deutschland 2007 | hohe Gutschriften für Klimabilanz durch Metallabscheidung, Nettoentlastung von vermiedenen CO2-Emissionen durch Abfallverbrennung rund 4 Mio. Tonnen |
Life Cycle Assessment of Burning Different Solid Biomass Substrates | 2011 | ESU-Services Ltd., Bundesamt für Energie BFE | Übersicht potentieller Verbrennungsmaterialien, Umweltauswirkungen von thermischer Abfallverwertung, Einfluss der Substrate und Technologien auf Umweltbelastungen, Beseitigungswege der Aschen, Kaffeesatz in der kommunalen Abfallverbrennung, Pferdedung, Oliventrester, Schweinegülle, Kaffeesatz | Bezugsdaten aus verschiedenen Quellen, funktionelle Einheit 1 MJ nutzbare Wärmeenergie, Bezugsraum Schweiz, Methode der ökologischen Knappheit 2006 | Emissionen durch Rauchgase und Asche verursachen die größten Umweltbelastungen, stärkste Belastungen durch Oliventrester und Schweinegülle, hohe benzolemissionen durch Oliventrester, niedriges Treibhauspotential bei allen Substraten |
Biogasverwertung |
Boden und Landschaft - Schriftenreihe zur Bodenkunde, Landeskultur und Landschaftsökologie Band 55 | 2010 | Bärbel Hundt, Justus-Liebig-Universität Gießen | Ökologische Bewertung von Biogasanlagen anhand der Biogasanlage in Darmstadt-Wixhausen, Sachbilanzen auf Feldebene/ Anlagenebene, Sensitivitäts- und Unsicherheitsanalyse, Biogaspotenzial in Südhessen | Ökobilanz nach ISO 14040/44, funktionelle Einheit 1 kg trockene Erntemasse, Bezugsjahr 2005 | hoher Eigenenergieverbrauch bei Gasaufbereitung (16,3%), 4,5-mal höhere erneuerbare Energie erzeugt als durch die Anlage an fossiler Energie verbraucht, Erdgas-BHKW jedoch deutlich effizienter, schlechte Treibhausgasbilanz |
Ökobilanzielle Bewertung von Biogasanlagen unter Berücksichtigung der niedersächsischen Verhältnisse | 2012 | Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung, 3N Kompetenzzentrum Nds. | Kuppelprodukte und Allokationsverfahren, Betrachtung der Vorketten, Landwirtschaftliche Produktionssysteme, Bereitstellung des Wirtschaftsdüngers, Transportbetrachtung, Silier und Lagerungsprozess, Wärmenutzung | Ökobilanz nach ISO 14040/44, funktionelle Einheit 1 kWh (ins öffentliche Netz eingespeist), Anlagendaten von 2010, landwirtschaftliche Daten von 2009 | signifikanter Beitrag der landwirtschaftl. Produktion zu Versauerung und Eutrophierung, hohe Stickstoff- und Methangasemissionen aus Gärrestbehälter, pro kWh eingespeister Strom werden 764-452 g CO2-Äquivalente eingespart |
Optimierungen für einen nachhaltigen Ausbau der Biogaserzeugung und -nutzung in Deutschland | 2008 | Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Forschungszentrum Jülich, ifeu Heidelberg GmbH | Systemdaten von Biogaspfaden, Vergleich verschiedener Substrate zur Biogaserzeugung, Einfluss der Anlagengröße auf ökologische Vorteilhaftigkeit, Eigenenergiebedarf einer Biogasanlage, Wärmenutzung, Vergleich mit fossilen Äquivalenten, Betrachtung der Nebenprodukte, Wirtschaftlichkeitsbetrachtung | Ökobilanz nach ISO 14040/44 | Hauptquelle für Methangasemissionen ist Gärrestlager, statt Aubau der Anlagengröße höherer Anteil Gülle im Substrat besser, Gülleinsatz bei Biogasproduktion vermeidet hohe Treibhausgasemissionen, Potential in der Kombinierung von Bioabfällen und Biogassubstraten |
Wesentliche Einflussfaktoren für die Treibhaus- gasbilanz der Strombereitstellung aus Biogas: Erläuterung anhand ausgewählter Praxisbeispiele | 2016 | Biogas Forum Bayern, Dr. Omar Hijazi, Dr. Mathias Effenberger | Treibhausgasbilanz von Biogasanlagen, Einflussfaktoren auf die Treibhausgasbilanz, Handlungsmöglichkeiten | Betrachtungsraum 4 reale konventionelle Biogasbetriebe in Bayern | durch Verrechnung mit Gutschriften konnte in allen Testbetrieben deutlich geringere CO2-Emissionen (-38 bis 194 g CO2-eq./kWh) erreicht werden als im deutschen Strommix (641 g CO2-eq./kWh) |
Emissionsanalyse und Quantifizierung von Stoffflüssen durch Biogasanlagen im Hinblick auf die ökologische Bewertung der landwirtschaftlichen Biogasgewinnung und Inventarisierung der deutschen Landwirtschaft | 2011 | Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, DBFZ GmbH | Anlagenvergleich, anlagenspezifische Treibhausgasbilanzen, best-case-Anlagenkonzepte, Substratvergleich, Nass-/Feststofffermentation, Biogasaufbereitung | Ökobilanz nach ISO 14040/ 44, für Treibhausgase: gesamte Bereitstellungskette der Stromerzeugung, Anlagenemissionen, Feldemissionen Gärrestausbringung, Anbau der Biomasse | Hauptquellen für Emissionen sind nicht gasdicht abgedeckte Gärrestlager/ BHKW/ Beschickungseinrichtungen, Reduzierung des Methanpotenzials durch längere Verweilzeiten, durchschnittl. Minderungspotenzial für Strom aus Biogas bei 390 g CO2-eq./kWh (deutscher Strommix) |
Analyse von Emissionen klimarelevanter Gase durch Biogasanlagen im Hinblick auf die ökologische Bewertung der Biogasgewinnung aus Abfällen | 2013 | Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Deutsches BiomasseForschungsZentrum gemeinnützige GmbH | Nass-/ Trocken-/ Feststoffvergärung, Vergleich der Treibhausgasbilanzen, ökobilanzielle Bewertung der Gärprodukte, Emissionsfeldmessungen, diffuse Emissionen, BHKW-Emissionen, Emissionsverhalten einer Tunnelintensivrotte bei unterschiedlichen Belüftungsraten, Gärrestpotenzial | Bezugsdaten Gütesicherung des BGK e.V. von 2011 | anlagenseitige Emissionen von -49 kg CO2-eq./ MG Input bis 320 kg CO2-eq./ MG Input, Minimierung der Methanemissionen in Nachrotte durch längere Verweilzeiten im gasdicht anaeroben System und besserer Durchlüftung während Kompostierung möglich, bei energetischer Nutzung der Bioabfälle und Gärrestnutzung bessere Ökobilanz als konventionelle Stromerzeugung |
Life Cycle Assessment of Biogas Production from Different Substrates | 2011 | ESU-Services Ltd., Bundesamt für Energie BFE | Vergleich verschiedener Biogassubstrate in Bezug auf deren Ökobilanzen und Potentiale | Bezugsdaten aus der Schweiz und ESU-Datenbank | allgemein höhere Einsparungen an Umweltwirkungen mit Biogas aus Abfällen im Vergleich zu Biogas aus anderen Quellen |
Leitfaden Biogas - Von der Gewinnung zur Nutzung | 2016 | Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), Deutsches Biomasse Forschungs Zentrum gemeinnützige GmbH | Treibhausgasemissionen von Modellbiogasanlagen im Vergleich zum deutschen Strommix, ökologische Einordnung und Nachhaltigkeit der Biogasgewinnung und -nutzung, Merkmale und Unterscheidung verschiedener Verfahren, technische Optimierung | Informations- und Motivationspapier zur Anleitung und Weiterbildung zum Thema "Gewinnung von Biogas" | durchschnittl. Emissionen von CO2-eq./kWh aus Biogasanlagen unter THG-Emissionen des deutschen Strommixes, höhere Emissionseinsparungen durch Gülle als durch Anbau von Energiepflanzen möglich |
stoffliches Recycling |
Ökobilanzielle Betrachtung des Recyclings von Gipskartonplatten | 2017 | Umweltbundesamt, Öko-Institut e.V., Prognos AG, Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung | Stand des Gipsrecyclings, Inlandsverbrauch/ Abfallaufkommen, Deutschland + ausgewählte europäische Länder, Aufbereitungstechnologien, Qualitätsanforderungen an Recyclinggips, Strommix 2030 | Ökobilanz nach ISO 14040/44, Gipsrückgewinnung in hoher Qualität, sowie Stahl und energetische Verwertung von Papier, funktionelle Einheit 1000 kg Gips, Bezugszeitraum 2012-2017 | Transport ist Hauptfaktor in fast allen Wirkungskategorien, RC-Gips mit hohen Umwelteinwirkungen durch Aufbereitung, kein eindeutiger Vorteil für RC-Gips verglichen mit Naturgips aus Deutschland |
Optimierung des Rückbaus/Abbaus von Gebäuden zur Rückgewinnung und Aufbereitung von Baustoffen unter Schadstoffentfrachtung (insbes. Sulfat) des RC-Materials sowie ökobilanzieller Vergleich von Primär- und Sekundärrohstoffeinsatz inkl. Wiederverwertung | 2013 | Umweltbundesamt, Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung, Bauhaus-Universität Weimar | ökobilanzielle Bewertungen im Bauschuttrecycling, Wirkungsabschätzung selektiver Abbruch/ nicht selektiver Abbruch, Materialströme, Einsatz von RC-Gesteinskörnungen in Beton | Ökobilanz nach ISO 14040, funktionelle Einheit ist eine durch Abbau/Rückbau und Aufbereitung erzeugte Tonne RC-Gesteinskörnung (RC-1) aus Altbeton | geringere Umweltwirkungen durch selektiven Rückbau, Verringerung der zu deponierenden Menge, Hauptemissionsquelle ist der Transport des Bauschutts zur Aufbereitung, hohe Einsparung von Landverbrauch durch selektiven Abbau und Recycling |
KuRVe (Kunststoff Recycling und Verwertung) | 2017 | Carbotech AG | ökobilanzielle Analyse von Sammel- und Verwertungssystemen von Kunststoffen aus Haushalten, Materialflussanalyse, Kostenanalyse | Ökobilanz nach ISO 14040/ 44, funktionelle Einheit ist die Entsorgung/ verwertung einer Tonne gesammelter kurzlebiger Kunststoffe aus Haushalten, Betrachtungsraum Schweiz, keine Berücksichtigung von Gemischtsammlungen von KS mit PET | Gemischtsammelpotential von 112.000 t/a, selektives Separatsammlungspotential von 24.500 t/a, vergleichsweise geringer Umweltnutzen durch KS-Recycling wird teuer erkauft |
Ökobilanzieller Vergleich der P-Rückgewinnung aus dem Abwasserstrom mit der Düngemittelproduktion aus Rohphosphaten unter Einbeziehung von Umweltfolgeschäden und deren Vermeidung | 2019 | Umweltbundesamt, Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH, Proman Management GmbH, Julius Kühn-Institut | Konventionelle P-Düngemittelproduktion, -Rückgewinnung aus dem kommunalen Abwasserpfad, integrierte/ nachgeschaltete Rückgewinnung, vergleichende Riskobewertung, Ökobilanz aus Systemperspektive und Produktperspektive, Kostenschätzung | Ökobilanz nach ISO 14040/44, funktionelle Einheit für Sytemperspektive: Betrieb der Klärschlammbehandlung und -entsorgung pro EW und Jahr, funktionelle Einheit für Produktperspektive: zurückgewonnener Phosphatdünger pro 1 kg P2O5 im Produkt | Düngemittelanwendung für Ökobilanz entscheidender als Produktion, enorme Umweltbelastung durch entstehenden Phosphorgips (4-fache Menge von gewonnener Phosphorsäure), Rückgewinnungspotential von bis zu 50% |
Ökobilanz zum „Recycling von Lithium-Ionen-Batterien“ (LithoRec) | 2011 | Öko-Institut e.V., Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit | Ökobilanz für das Recycling von NMC und LFP Batterien, Aufzeigen von Optimierungspotenzialen, Recyclingbilanzen wurden aufgrund der hohen Diversität an Zellmaterialien und Batterietypen mit repräsentativen Durchschnittsgewichten und -zusammensetzungen erstellt, Verteilung der Gutschriften, Materialanteil an der Batteriee | Ökobilanz nach ISO 14040/44, funktionelle Einheit ist das Recycling von 1000 kg Batterien von Typ NMC und LFP, Bezugszeitraum 2009-2017 | Verbrauch elementarer Ressourcen, Versauerungspotenzial und Treibhauspotenzial sind dominierende Faktoren, hohe Gutschriften durch Recycling von Rahmenmaterialien (Edelstahl, Aluminium) |